Die Erhaltung von Bauwerken rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit, nicht zuletzt durch Verkehrseinschränkungen an Straßen und Brücken, die in den letzten Jahren spürbar zugenommen haben. Dabei kommt den Bauwerksprüfern eine besondere Bedeutung zu, Ursachen und Umfang von Instandsetzungsmaßnahmen bedarfsgemäß abzuschätzen. Hierbei sind zerstörungsfreie Prüfverfahren im Bauwesen (ZfPBau-Verfahren) nicht mehr wegzudenken. Allerdings sind im Gegensatz zur klassischen industriellen ZfP im Bauwesen sehr wenige Regelwerke anzutreffen. Auch die Angebote zur Qualifizierung von Prüfern sind gering aber mittlerweile vorhanden. Die Fachtagung greift dieses Spannungsfeld geringer Regelsetzung und großem Bedarf qualifizierter Dienstleistungen auf.
Ein Aufgabenfeld der Zukunft ist die zuverlässige Bewertung von Bestandsbauwerken. Durch das Inkrafttreten der Richtlinie für die Nachrechnung von Straßenbrücken im Jahr 2011 wurde die Grundlage gelegt, Ergebnisse der zerstörungsfreien Prüfung in Nachrechnungen einfließen zu lassen. Mittlerweile liegen erste Erfahrungen über Untersuchungen und Nachrechnungen an Brücken vor, die bei der Fachtagung erstmals vorgestellt werden. Es wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten es gibt, ZfPBau-Verfahren bereits heute sinnvoll bei der statischen Nachrechnung einzusetzen und welche künftigen Entwicklungen zu erwarten sind.
Um der großen Bandbreite an ZfPBau-Verfahren Rechnung zu tragen und diese nicht nur theoretisch abzuhandeln, beginnt die Fachtagung mit einem Workshop (gesonderte Anmeldung erforderlich), bei dem mehrere Verfahren vorgeführt werden.
Wie immer stehen auch Praxisanwendungen im Mittelpunkt, deren Hauptziel es ist, visuell nicht erkennbare Schäden zuverlässig zu lokalisieren und deren Umfang zu quantifizieren. Besonders der Einsatz von ZfPBau-Verfahren als Werkzeuge zur wiederkehrenden Bauwerksprüfung von Ingenieurbauwerken soll dargestellt werden.
Themen dieser Fachtagung sind:
- Aktuelle Regelwerke für ZfPBau-Verfahren
- Ausbildung zur Anwendung von ZfPBau-Verfahren
- Prüfung von Bauwerken der Verkehrsinfrastruktur
- Praxisanwendungen und Bauen im Bestand
- Neue Entwicklungen
Die Fachtagung richtet sich an alle, die sich über die zerstörungsfreie Bauwerksdiagnose informieren wollen:
- Anwender und Dienstleister auf dem Gebiet der Bauwerksprüfung
- Planer und Ingenieure, die Prüfverfahren zur Qualitätssicherung und Zustandsermittlung auswählen müssen
- Bauherren und Verwaltungen, die den kostensparenden Einsatz und qualitätsverbessernden Nutzen von ZfPBau-Verfahren in Erwägung ziehen
- Anbieter von ZfP-Leistungen für die Erschließung neuer Geschäftsfelder und den Erfahrungsaustausch
- Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Ingenieure, die ihre Sachkenntnis in einem zukunftsträchtigen Gebiet des Bauingenieurwesens erweitern möchten
- Gerätehersteller, die innovative Ideen suchen, um ihre Produktpalette nach den neuesten technischen Möglichkeiten zu erweitern
Im Rahmen des Konferenzabends in der Versuchshalle der BAM findet eine Geräteausstellung statt. Dabei besteht eine weitere Möglichkeit an den Gerätevorführungen teilzunehmen und selbst Messungen durchzuführen. Darüber hinaus bietet eine Posterausstellung Gelegenheit zu vertiefenden Diskussionen.
Prof. Dr.-Ing. Alexander Taffe
Vorsitzender des
DGZfP-Fachaussschusses
ZfP im Bauwesen
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Dr.-Ing. Matthias Purschke
Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied
der DGZfP
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